Der Posaunengeneral – Eine Auferstehung

In einem Zweibettzimmer des Städtischen Klinikums liegt eine magen­kranke, mit dem Glauben und der Welt hadernde Pastorin neben einer lungenkranken, merkwürdig antiquiert wirkenden Gestalt. Tatsächlich wurde der vermeintlich längst verstorbene „Spielmann Gottes“ Johannes Kuhlo, der die Welt nicht mehr versteht, hier zur Behandlung gebettet. Die ungewollten Zimmernachbarn – und nicht nur sie – werden mit Kuhlos aberwitziger Auferstehung im Hier und Jetzt umgehen müssen.

Jacques Malan © Christian Kleiner

Johannes Kuhlo (1856–1941) gründete nicht nur den Posaunenchor am Evangelisch Stiftischen Gymnasium Gütersloh und wirkte von 1893 bis 1923 als Pastor sowie Leiter der Westfälischen Diakonenanstalt „Nazareth“ in Bethel bei Friedrich von Bodelschwingh, sondern gilt auch als Gründer der evangelischen Posaunenchorbewegung in Deutschland. Von Anfang der 1930er Jahre bis zu seinem Tod war er Unterstützer Adolf Hitlers und des Nationalsozialismus.

Anlässlich des Stadtjubiläums „200 Jahre Gütersloh“ widmet sich der mehrfach preisgekrönte Autor Joachim Zelter mit der Tragikomödie „Der Posaunengeneral – Eine Auferstehung“ nach Johann Heinrich Volkening in „Der Prediger“ (2019) zum zweiten Mal einer ebenso ambivalenten wie prägenden Figur der Stadtgeschichte.

Schauspiel von Joachim Zelter

Regie und Bühne Christian Schäfer Kostüme Anna Sun Barthold-Torpai Es spielen Christiane Hagedorn, Jacques Malan, Stefan Salzmann, Volker Schiewer, Salih Yayar, Gymnasial-Posaunenchor Gütersloh
Gäste Martin Fugmann, Andreas Ksienzyk, Max Oestersötebier, Posaunenmission Bethel