Shakespeare will keiner mehr lesen? Alles öde und verstaubt?
Das Stadttheater Minden rückt gemeinsam mit den Schüler*innen des Ratsgymnasiums Shakespeares zutiefst frauenfeindlicher Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ mit schrillem Humor und aktueller Lesart zu Leibe. In gemeinsamer Autor*innenschaft widmen sich die Teilnehmenden den Fragen:
Warum ist das Stück eigentlich immer noch aktuell?
Wie kann man sich künstlerisch mit Rollenklischees auseinandersetzen?
Welche Gegenentwürfe gibt es?
Und was heißt hier eigentlich widerspenstig?
In Zusammenarbeit mit den musikalischen Ensembles des Ratsgymnasiums wird eine völlig neue Musical Fassung kreiert, in der die Schüler*innen, unterstützt von professionellen Künstler*innen der Freien Szene, ihre Kreativität im Laufe des gesamten Inszenierungsprozesses entfalten.

„… man hat das Gefühl, die ganze Stadt ist auf den Beinen und schwingt mit, wenn wir auf eine Premiere zusteuern.“
// Theater der Zeit, JAN 24
// Stefan Keim im Gespräch mit Andrea Krauledat, Intendantin Stadttheater Minden
FOTO Andrea Krauledat,Viola Schneider
Am 2. Februar 2024 feierte das Musical DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG im ausverkauften Stadttheater Minden Premiere und begeisterte das Publikum von Beginn an mit einem großartigen Abend, an dem alles passte: die überzeugende Spielfreude der Schüler*innen des Ratsgymnasiums, die Live-Musik, Bühne, Kostüme, Licht, die zeitgemäße Adaption des Klassikers und eine Inszenierung, die gleichsam berührt, zum Lachen verführt und nachdenklich stimmt.
Keine Frage, das im SPIELRAUM-Programm geförderte Projekt setzt zukunftsweisende Zeichen, wenn es um künstlerisches Community-Building und Kollaboration geht. Die Kulturschaffenden des Hauses werfen einen Blick über den traditionellen Projekttellerrand und bewährte Partizipationsformate hinaus, denn DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG ist eine in jeder Hinsicht gleichberechtigte Produktion: im Spielplan, bei der Ausstattung, bei den Eintrittspreisen, in der Verankerung auf Leitungsebene und in der öffentlichen Wahrnehmung.

// ©Christian Schwier
Stimmen aus dem Ensemble:
„Auch, wenn du nicht der bist, den er will, bleibe wie du bist und ändere dich nicht nur für eine Person, die dich ändern will. Bleibe dir immer treu.“ Mia-Sophie Weiß // Petrucchio, ein Edelmann aus Verona, Katharinens Freier
„Feminismus ist kein Synonym für Männerhass.“ Hanna Scholle // Bianca, Katharinens Schwester
„Feminismus ist ledigich die Neutralisation des Patriarchats.“ Himanshu Pun Magar // Lucentio, Liebhaber der Bianca
„Das Arbeiten mit Gruppen an einem gemeinsamen Projekt fasziniert mich schon lange […]
Wenn man das dann nun in enem so politisch geladenen Stück hat, geht das dann in ganz neue Dimensionen über.“ Sammy Backer, Gremio
„Sehr turbulent und ein bisschen durcheinander, aber am Ende schlüssig.“ Ann-Katrin Deerberg // Vincentio
Trailer // Programmheft zum Download
„Die Frage heute ist: Was wünschte ich mir mehr im Theater.
Ich glaube, ich wünschte mir „weniger“. Im Moment sind viele Theaterarbeiten wahnsinnig kritisch, politisch, ernsthaft, staatstragend, moralisch – finde ich gut. Das ist ein Teil des Auftrages, des inneren Auftrages. Man möchte ja die Menschen durch die Zeit geleiten. Alles gut. Das kann alles so bleiben.
Aber ich wünschte mir mehr Quatsch am Theater. Mehr Pfauenfedern, mehr Dreckparaden, große Freitreppe, Wasserballett, mehr Leichtigkeit, mehr richtig gute Unterhaltung, gern mit ner Botschaft – irgendeine Botschaft hat man ja immer. Das wäre eigentlich das, was ich mir wünschte. Vielleicht, dass sich das Theater nicht ganz soooo ernst nehmen würde.“
Sybille Berg auf Instagram im Weihnachtskalender 2023 von Nachtkritik.de
Termine
Shakespeare will keiner mehr lesen? Alles öde und verstaubt?
Das Stadttheater Minden rückt gemeinsam mit den Schüler*innen des Ratsgymnasiums Shakespeares zutiefst frauenfeindlicher Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ mit schrillem Humor und aktueller Lesart zu Leibe. In gemeinsamer Autor*innenschaft widmen sich die Teilnehmenden den Fragen:
Warum ist das Stück eigentlich immer noch aktuell?
Wie kann man sich künstlerisch mit Rollenklischees auseinandersetzen?
Welche Gegenentwürfe gibt es?
Und was heißt hier eigentlich widerspenstig?
In Zusammenarbeit mit den musikalischen Ensembles des Ratsgymnasiums wird eine völlig neue Musical Fassung kreiert, in der die Schüler*innen, unterstützt von professionellen Künstler*innen der Freien Szene, ihre Kreativität im Laufe des gesamten Inszenierungsprozesses entfalten.
„… man hat das Gefühl, die ganze Stadt ist auf den Beinen und schwingt mit, wenn wir auf eine Premiere zusteuern.“
// Theater der Zeit, JAN 24
// Stefan Keim im Gespräch mit Andrea Krauledat, Intendantin Stadttheater Minden
FOTO Andrea Krauledat,Viola Schneider
Am 2. Februar 2024 feierte das Musical DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG im ausverkauften Stadttheater Minden Premiere und begeisterte das Publikum von Beginn an mit einem großartigen Abend, an dem alles passte: die überzeugende Spielfreude der Schüler*innen des Ratsgymnasiums, die Live-Musik, Bühne, Kostüme, Licht, die zeitgemäße Adaption des Klassikers und eine Inszenierung, die gleichsam berührt, zum Lachen verführt und nachdenklich stimmt.
Keine Frage, das im SPIELRAUM-Programm geförderte Projekt setzt zukunftsweisende Zeichen, wenn es um künstlerisches Community-Building und Kollaboration geht. Die Kulturschaffenden des Hauses werfen einen Blick über den traditionellen Projekttellerrand und bewährte Partizipationsformate hinaus, denn DER WIDERSPENSTIGEN ZÄHMUNG ist eine in jeder Hinsicht gleichberechtigte Produktion: im Spielplan, bei der Ausstattung, bei den Eintrittspreisen, in der Verankerung auf Leitungsebene und in der öffentlichen Wahrnehmung.
// ©Christian Schwier
Stimmen aus dem Ensemble:
„Auch, wenn du nicht der bist, den er will, bleibe wie du bist und ändere dich nicht nur für eine Person, die dich ändern will. Bleibe dir immer treu.“ Mia-Sophie Weiß // Petrucchio, ein Edelmann aus Verona, Katharinens Freier
„Feminismus ist kein Synonym für Männerhass.“ Hanna Scholle // Bianca, Katharinens Schwester
„Feminismus ist ledigich die Neutralisation des Patriarchats.“ Himanshu Pun Magar // Lucentio, Liebhaber der Bianca
„Das Arbeiten mit Gruppen an einem gemeinsamen Projekt fasziniert mich schon lange […]
Wenn man das dann nun in enem so politisch geladenen Stück hat, geht das dann in ganz neue Dimensionen über.“ Sammy Backer, Gremio
„Sehr turbulent und ein bisschen durcheinander, aber am Ende schlüssig.“ Ann-Katrin Deerberg // Vincentio
Trailer // Programmheft zum Download
„Die Frage heute ist: Was wünschte ich mir mehr im Theater.
Ich glaube, ich wünschte mir „weniger“. Im Moment sind viele Theaterarbeiten wahnsinnig kritisch, politisch, ernsthaft, staatstragend, moralisch – finde ich gut. Das ist ein Teil des Auftrages, des inneren Auftrages. Man möchte ja die Menschen durch die Zeit geleiten. Alles gut. Das kann alles so bleiben.
Aber ich wünschte mir mehr Quatsch am Theater. Mehr Pfauenfedern, mehr Dreckparaden, große Freitreppe, Wasserballett, mehr Leichtigkeit, mehr richtig gute Unterhaltung, gern mit ner Botschaft – irgendeine Botschaft hat man ja immer. Das wäre eigentlich das, was ich mir wünschte. Vielleicht, dass sich das Theater nicht ganz soooo ernst nehmen würde.“
Sybille Berg auf Instagram im Weihnachtskalender 2023 von Nachtkritik.de
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